Waren es die vielen Worte des Lobes nach den letzten drei Heimspielen, ja ich zähle das Spiel in Hohenstein dazu, denn auch die Großen haben in den letzten Wochen gezeigt, dass eine Mannschaft in der Schlussphase eines Spieles völlig auseinander brechen kann, oder war es das am Vorabend traditionelle Hexenfeuer, egal auf jeden Fall war es gelinde gesagt, eine Frechheit, was unsere Mannschaft in den ersten 30 Minuten ihren Fans anbot. Ohne auch nur im geringsten gestört zu werden durften sich die Gäste von Beginn an vor das Neugersdorfer Tor kombinieren und nutzten schon in der 4.Minute die völlig verwaiste linke Abwehrseite ungestört zur Vorbereitung der 1:0 Führung. Körpersprache und Einsatzbereitschaft unserer Mannschaft nach diesem Gegentor, ließen jeden neu hinzu gekommenen Beobachter vermuten, dass es sich lediglich um den 5:1 Anschlusstreffer der Gäste in der 90.Minute gehandelt hat. Es lief die 17.Spielminute in der, ja, fast schon so etwas wie Zorn bei den Fans aufkam. Ein harmlos durch die Schnittstelle zwischen rechten Außen- und Innenverteidiger gespielter Ball quälte sich in den 16ner der Neugersdorfer und statt diesem Ball nachzugehen, mehr währe nicht nötig gewesen, oder dem nachsetzenden Gästestürmer einfach den Laufweg zu zustellen, entschieden sich unsere Spieler lediglich zu beobachten was nun passiert. Durch das Fehlverhalten des Kullerballes, er blieb nur knapp hinter der Strafraumgrenze liegen, hatte der durch den Strafraum hetzende FCO Keeper Robert Stein keine Chance noch vor Gästestürmer Josef Kirstein das Spielgerät aus der Gefahrenzone zu schlagen, was den 0:2 Rückstand zur Folge hatte. Ob es die nun sehr deutlichen Unmutsäußerrungen von den Rängen oder eigene Erkenntnis war das es so nicht mehr weitergehen konnte, sei dahin gestellt, auf jeden Fall war nun eine leichte Steigerung im Spiel der Platzherren zu erkennen. In der 35.Minute kommt Ronny Bürger in der gegnerischen Hälfte an den Ball, startet einen kurzen Sololauf und erzielte mit einem satten Schuss aus 16m den 2:1 Pausenstand.
Drei Minuten nach Anpfiff zum zweiten Durchgang zeigt der mit Gardemaß ausgestattete, in der ersten Halbzeit aber völlig blass gebliebene, Vedat Temel, wozu er eigentlich in der Lage ist. Nach einem Einwurf nutzt er seinen Freiraum und knallt das Ding aus 20m flach ins linke untere Eck. Nach diesem Treffer wurde das Spiel Körperbetonter und von Seiten der Gäste leider auch Unsportlicher. Platzverweis für den Gästetrainer, Gelbe Karte wegen Unsportlichkeit und Gelbe Karte wegen groben Foulspiels waren die Folge. Unsere Mannschaft war aber nun Ebenbürtig und bereit den an diesem Tag besten Spieler auf dem Platz besser zu unterstützen. Ludwig Pietsch war bis dahin und im weiteren Spielverlauf der Garant, dass das Tor von Vedat Temel der 2:2 Ausgleichstreffer war, und nicht irgend ein Anschlusstreffer zum 4:2 oder 5:2. Unerbittlich in den Zweikämpfen und Laufstark, (er spulte bestimmt die gleichen Laufkilometer ab wie der Rest der Mannschaft zusammen), absolvierte er die 90 Minuten und war in manch heiklen Situationen der Retter in der Not. Die Platzherren waren nun da und hatten in der 75.Minute gleich zwei mal die Riesen Möglichkeit das Spiel noch als Sieger zu beenden. Bei seiner Möglichkeit war es für Dalibor Subrt wohl schwieriger den Ball aus drei Metern genau auf den Gästetorwart zu spielen als im Tor unter zu bringen und hätte Ronny Bürger den Abpraller der genau vor seinen Füßen landete mit gleicher Entschlossenheit wie in der 35.Minute aufs Tor geknallt, währe jeder Abwehrversuch gescheitert. Man sollte bei dieser vergebenen Möglichkeit ein Auge etwas zu drücken, denn um im Amtsdeutsch zu sprechen, die Kürze der Reaktionszeit vermindert etwas die Schwere der Schuld. Wenn am Ende dieses Unentschieden die Gemüter auch etwas beruhigt hat, die katastrophalen ersten 30 Minuten entschuldigt es nicht. Bleibt noch der Unrühmliche Abgang unserer Gäste, die ihren Unmut über eine, Ihrer Meinung schlechte Schiedsrichterleistung, an Spielern und Zuschauern ausließen, statt darüber nachzudenken warum sie eine 2:0 Führung aus der Hand gegeben haben und am Ende mit diesem Unentschieden noch gut Bedient waren.
FCO: Stein - Sebastian (Grießig), Pietsch, Krenz, Bürger (Liebelt), Barta, Sabl (Reichelt), Temel, Subrt, Thamm (Pätzold), Wenzel
Torschützen: Ronny Bürger, Vedat Temel
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